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Elimination von Mikroverunreinigungen

Seit Sommer 2025 werden auf der ARA Buholz in Emmen mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe auch Mikroverunreinigungen aus dem Abwasser entfernt. Diese organischen Spurenstoffe gelangen etwa als Medikamentenrückstände, Pestizide und Reinigungsmittel ins Abwasser. In der neuen zusätzlichen Reinigungsstufe am Ende der ARA bindet Aktivkohle einen Grossteil dieser Spurenstoffe, sodass deutlich weniger Mikroverunreinigungen über das Abwasser in die Reuss gelangen.

Bauzeit: August 2023 bis Mitte 2025

Die Anlage zur Elimination von Mikroverunreinigungen wurde 2025 fertiggestellt.

Die Abwasserreinigungsanlage (ARA) Buholz in Emmen ist die bedeutendste der Zentralschweiz. Sie wurde von 2023 bis 2025 für 27,3 Mio. Franken erweitert, um Mikroverunreinigungen aus dem Abwasser zu eliminieren. Denn herkömmliche Reinigungsstufen können zwar Kohlenstoff, Stickstoff und Phosphor effizient aus dem Abwasser entfernen, doch Rückstände von Medikamenten, Hormonen, Pestiziden oder Kosmetika gelangen weitgehend ungefiltert in Flüsse und Seen.

Diese Stoffe belasten die Gewässer, gefährden Ökosysteme und Trinkwasserressourcen. Der Bundesrat und das eidgenössische Parlament haben deshalb Massnahmen gegen die Freisetzung von Mikroverunreinigungen über das kommunale Abwasser beschlossen. In der Schweiz sollen 100 grössere Abwasserreinigungsanlagen mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe ausgerüstet werden, die mindestens 80 Prozent der Mikroverunreinigungen aus dem Abwasser entfernt. Als Grundlage dafür trat Anfang 2016 eine Änderung der Gewässerschutzverordnung (GSchV) in Kraft. 

Die ARA Buholz reinigt das Abwasser von derzeit rund 217’000 Einwohnern und erfüllt damit das Kriterium, dass Kläranlagen mit mehr als 80’000 angeschlossenen Einwohnern eine zusätzliche Reinigungsstufe zur Elimination von Mikroverunreinigungen erstellen müssen.

Verfahren mit Aktivkohle

Beim Carboplus®-Verfahren (granulierte Aktivkohle im Schwebebett), welches auf der ARA Buholz zur Anwendung kommt, wird das Abwasser aus den Nachklärbecken von unten in einen Reaktor gepumpt. Durch die Aufwärtsströmung wird das Aktivkohlebett in Schwebe gehalten. Aktivkohle hat eine poröse Struktur und damit eine hohe spezifische Oberfläche. An dieser lagern sich die Mikroverunreinigungen an, welche anschliessend zusammen mit der granulierten Aktivkohle aus dem Abwasser entfernt werden.

Der Nachhaltigkeit Rechnung tragen

Im Gegensatz zu anderen Anwendungen von Aktivkohle kann die beladene Aktivkohle in diesem Verfahren wieder aufbereitet werden und muss nicht nach einmaligem Gebrauch entsorgt werden. Zusätzlich kann die Zudosierung an Aktivkohle dem effektiven Bedarf entsprechend gesteuert und optimiert werden – beides Punkte, die der Nachhaltigkeit Rechnung tragen.

Zusätzlich werden rund um die Uhr mit einer Turbine und tagsüber mit einer Photovoltaikanlage jährlich über 410’000 kWh Strom erzeugt. Dies entspricht dem Stromverbrauch von rund 100 Haushalten und deckt rund ein Viertel des jährlichen Energiebedarfs dieser zusätzlichen Reinigungsstufe.

Die die neue Anlage zur Elimination von Mikroverunreinigungen konnte nach knapp zweijähriger Bauzeit im Juni 2025 in Betrieb genommen werden.

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