Der im Durchschnitt auf ca. 25 % Trockensubstanz (TS) entwässerte Schlamm wird mittels Dampfs aus der Verbrennung auf rund 40 % TS getrocknet. Der so getrocknete Schlamm brennt danach nahezu selbständig.
Der getrocknete Schlamm wird im Ofen bei ca. 810 °C verbrannt. Beim Ofen handelt es sich um eine Wirbelschichtverbrennung. Dies bedeutet, dass der Schlamm in einem heissen und wirbelnden Sandbett, welches aus ca. 8 t Sand besteht, verbrannt wird. Zurück bleibt nur noch Asche, welche aus anorganischem Teilen und Phosphor besteht. Aktuell wird die Asche auf der Deponie Cholwald in einem Monokompartiment abgelagert. Künftig soll der Phosphor aus der Asche zurückgewonnen werden.
Die bei der Verbrennung entstehenden Rauchgase werden durch einen Elektrofilter und anschliessend durch eine Nasswäsche so gereinigt, dass die Vorgaben der Luftreinhalteverordnung jederzeit eingehalten werden können.
Bei der Verbrennung von Klärschlamm entstehen nicht unerhebliche Mengen an Lachgas. Dieses Lachgas (N2O) ist 300mal klimarelevanter als CO2. Zudem hat es eine mittlere atmosphärische Verweilzeit von über 100 Jahren und ist damit ein sehr schädliches Gas, dessen Elimination weltweit mit dem Kyoto‐Protokoll geregelt wird.
Daher hat sich REAL im Mai 2015 entschlossen, das Lachgas in den Rauchgasen der Schlammverwertungsanlage mit einer Nachverbrennung bei über 960 °C aufzuspalten. Das hierbei zum Einsatz kommende Verfahren nennt sich Regenerativ Thermische Oxidation, kurz RTO. Die Anlage ist seit April 2016 in Betrieb und kann die Emission von jährlich ca. 5‘000 t CO2 äquivalent verhindern.
Für das RTO-Verfahren muss der Feuchtegehalt der Rauchgase mit einer Rauchgas‐Kondensation stark reduziert werden. Aus diesem Grund ist auch die dichte Wasserdampffahne aus dem Kamin der Schlammverbrennung fast gänzlich verschwunden. Zudem wirkt sich die Rauchgaskondensation auch positiv auf die gesamthafte Rauchgasreinigung aus.