Nach der öffentlichen Ausschreibung der Dienstleistung startete die Neuorganisation der Textilsammlung im Verbandsgebiet von REAL Anfang Juli 2024 mit dem Austausch der Textilcontainer. Im Rahmen der Neuorganisation wurden rund 120 Container ausgetauscht oder neu platziert. «Dazu erreichten uns Anfragen aus der Bevölkerung, denen wir individuell nachgegangen sind», erklärt Joschua Rieble, der zuständige Projektleiter bei REAL. Die Zahl der Anfragen hätten in den vergangenen Wochen laufend abgenommen, weshalb man davon ausgehe, dass sich die Bevölkerung inzwischen gut an die neue Organisation gewöhnt habe.
Die durch Tell-Tex und Texaid betriebenen Textilcontainer stehen der Bevölkerung heute in nahezu gleicher Zahl auf allen Ökihöfen, an den meisten Wertstoffsammelstellen und weiteren ausgewählten Standorten zur Verfügung. Die Container werden durch die beiden Unternehmen bereitgestellt und bewirtschaftet. Wie in der Ausschreibung gefordert, ist die Sammlung im gesamten Verbandsgebiet elektrifiziert. Die Textilien aus dem REAL-Gebiet gelangen zu einem Umschlagsplatz und von dort per LKW zum Sortierwerk. Durch die öffentliche Beschaffung und den daraus resultierenden Wettbewerb erhofft sich REAL eine kontinuierlich optimierte Sammlung und mit einer hohen Dienstleistungsqualität.
REAL legte bei der Ausschreibung weiter grossen Wert auf die Transparenz der Stoffflüsse und die Verwertung der Textilien: «Die Stoffflüsse werden aktiv überwacht. Im Oktober 2024 besuchte eine Delegation von REAL das Sortierwerk von Texaid und weitere Audits sind bereits geplant», erklärt Joschua Rieble. Bei der Verwertung der Textilien hat sich REAL stark dafür eingesetzt, dass diese gemäss der Abfallhierarchie verwertet und im Kreislauf als Second-Hand-Kleidung weitergenutzt werden.
Laut dem Bundesamt für Umwelt fielen in der Schweiz im Jahr 2023 pro Kopf 6,7 Kilogramm gebrauchte Textilien an. Auf das Verbandsgebiet von REAL fallen so etwa 1’500 Tonnen entsorgte Textilien pro Jahr. «Es ist wichtig, grundsätzlich weniger Textilien zu kaufen und auf die Qualität zu achten. Gekaufte oder vorhandene Kleidung sollte man möglichst lange tragen, reparieren und tauschen. So gelangen allgemein weniger und qualitativ hochwertigere Kleider in die Sammlung und später auf den Second-Hand-Markt», so Rieble. Ausserdem könnten Ressourcen und Emissionen eingespart werden, wenn stark verschmutzte und defekte Textilien direkt im Kehricht entsorgt werden.
REAL blickt optimistisch auf die Zusammenarbeit mit allen involvierten Akteuren und überwacht die volatilen Marktbedingungen und die Stoffflüsse weiterhin genau. Zudem bleibt REAL offen für technologische Fortschritte, um die Textilsammlung und -verwertung stetig zu verbessern und an neue Herausforderungen anzupassen.