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Recypac: Einführung in der Zentralschweiz noch unklar

In der Zentralschweiz werden seit über drei Jahren Kunststoffverpackungen gesammelt. Ob das schweizweite Recyclingsystem der Branchenorganisation Recypac auch in der Zentralschweiz eingeführt wird, ist derzeit noch unklar.
Bild mit Kunststoffabfällen.
Der Anteil am gesammelten Kunststoff, der effektiv wieder eingesetzt werden kann, liegt bei rund 55 Prozent.

Unter der Federführung des Gemeindeverbands REAL betreiben die Abfallverbände aus den Kantonen Luzern, Schwyz, Ob- und Nidwalden, Uri und Zug seit Mai 2021 in Zusammenarbeit mit der Migros-Genossenschaft ein Sammelsystem für Kunststoffverpackungen. Heute kann der Zentralschweizer Kunststoffsammelsack in nahezu allen Migros-Filialen bezogen und ausschliesslich dort wieder zurückgebracht werden. Das Material wird anschliessend sortiert und so umfassend wie möglich wieder in neuen Produkten eingesetzt.

Obwohl 2023 im Vergleich zum Vorjahr etwas weniger Sammelsäcke verkauft worden sind, hat die Sammelmenge weiter leicht zugenommen. Sie betrug im letzten Jahr 459 Tonnen. Im schweizweiten Vergleich bewegt sich die Zentralschweiz damit im Mittelfeld. Analysen des Sammelguts haben gezeigt, dass dessen Qualität sehr gut ist und wenig Fremdstoffe enthält.

Gleichzeitig sorgen verschiedene Faktoren wie das Design der Verpackungen, die technischen Möglichkeiten bei der Sortierung oder das Verhalten der Sammelnden dafür, dass der Anteil am Kunststoff, der effektiv wieder eingesetzt werden kann, nur bei rund 55 Prozent liegt. Der Rest wird überwiegend in der Schweiz thermisch verwertet, ein kleiner Teil in Österreich. Um diese sogenannte Industrierückführquote (IRQ) zu steigern, laufen Bestrebungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

REAL beobachtet nationale Entwicklung

Im November 2023 wurde der Verein RecyPac gegründet. RecyPac ist eine freiwillige Schweizer Branchenorganisation für die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft von Plastik-Verpackungen und Getränkekartons. Diverse Detailhändler und Verpackungsproduzenten engagieren sich für den Aufbau eines einheitlichen, nationalen Sammelsystems.

Bereits bestehende Sammelsysteme wie der KUH-BAG, der Sammelsack oder der Kunststoffsammelsack der Zentralschweizer Abfallverbände sollen gemäss RecyPac etappenweise integriert werden. REAL und die anderen Zentralschweizer Verbände haben noch keine Entscheidung getroffen, ob das System von Recypac übernommen werden soll. Entsprechende Gespräche für eine allfällige Zusammenarbeit sind aktuell am Laufen. REAL beobachtet die Entwicklung des Systems und wird in Absprache mit den übrigen Zentralschweizer Abfallverbänden, der Migros-Genossenschaft und allfälligen weiteren Grossverteilern abklären, welche Systeme eine bessere Umweltbilanz aufweisen und einen höheren Kundennutzen generieren.

REAL strebt ein sinnvolles Wachstum der gemischten Kunststoffsammlung an, das nicht auf Kosten der Qualität des Sammelguts geht. Das Ziel ist eine kostendeckende Sammlung, die bestehende Transportmöglichkeiten effizient nutzt und dank kontrollierten Stoffströmen einen klaren ökologischen Mehrwert schafft. Zudem hat REAL mit der Migros eine Rücknahmepflicht für das Rezyklat sowie eine laufende Verbesserung der Verpackungsprodukte vereinbart. Am besten geeignet dafür sind Sammelsysteme, welche auf einer verursachergerechten Finanzierung z. B. mittels gebührenpflichtigen Sammelsäcken basieren. Zudem muss die verantwortliche Organisation die Stoffströme laufend überwachen und wo nötig intervenieren.

Da in der Schweiz keine Siedlungsabfälle deponiert werden, sondern 100 Prozent in den modernen KVA verbrannt wird, gelangen deutlich weniger Kunststoffe in die Gewässer oder sogar ins Meer. Zudem werden in den Kraftwerkrechen viele abgeschwemmten Kunststoffe zurückgehalten, sodass der grösste Beitrag der Schweiz zur Verschmutzung der Meere mit Mikroplastik durch den Abrieb von Pneus erfolgt. Problematischer für die Umwelt in der Region sind Kunststoffe, die durch Fehlverhalten via Grüngutentsorgung oder mittels Littering in die Natur und Böden gelangen.

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