Ein halbes Jahr lang begleitete der Verein ZeroWaste sieben Krienser Familien unter anderem in Form von persönlichen Coachings und zeigte ihnen auf, wo überall sich im Alltag Abfall reduzieren lässt. Diesen Herbst wurde die Challenge beendet. Das Resultat: Von den sieben teilnehmenden Familien schafften es deren zwei, ihren Abfall um 69 Prozent zu reduzieren. Die Familie mit dem tiefsten Wert erreichte eine Reduktion von 7 Prozent. Der Durchschnitt aller sieben Familien betrug 42 Prozent.
Die meisten Familien konzentrierten bei der Challenge sich vor allem auf den Einkauf von Produkten: Früchte und Gemüse wanderten unverpackt in eine Stofftasche, Selbstgekochtes wurde den Fertigprodukten vorgezogen, Einkaufslisten traten anstelle von Spontaneinkäufen. Eine Familie wendete sich dem Bereich der Kosmetikprodukte zu: Sie stellte auf eine Marke um, deren Behälter im Geschäft wieder aufgefüllt werden können.
Auch in anderen Bereichen Verschwendung reduziert
«Obwohl der Fokus auf der Vermeidung von Lebensmittelverpackungen lag, unternahmen die Familien schon bald nach dem Start der Challenge Bemühungen, um Food-Waste zu reduzieren», freut sich Selina Wälti, die regionale Koordinatorin von ZeroWaste Switzerland in Luzern. So hätten die Familien verstärkt darauf geachtet, nur jene Lebensmittel zu kaufen, die sie auch tatsächlich benötigten. «Bei den schweizweiten Challenges stellen wir immer wieder fest, dass in einem ersten Schritt auf die Vermeidung von Verpackungen geachtet wird, dann aber automatisch der Wunsch entsteht, auch in anderen Bereichen Verschwendung zu reduzieren. So etwa bei der Energie in Form von Treibstoff oder Strom.»
Challenge wirkte verbindend für die Familie
«Die Challenge zeigte, dass es wichtig ist, sich zunächst auf zwei bis drei klare Ziele zu konzentrieren und diese konsequent über längere Zeit umzusetzen, damit sie ein fester Bestanteil des Alltags werden», erklärt Selina Wälti. «Sich zu viel vorzunehmen kann zur Überforderung und Demotivation führen.» Auch nach der Challenge seien die Familien motiviert, weiterhin aktiv Abfall zu vermeiden: «Da das Thema Abfall die ganze Familie und jeden Bereich des Haushalts betrifft, werden die Diskussionen als sehr wertvoll und verbindend für die Familie erachtet.» Die Frage, was man zum Leben wirklich brauche, sei wieder vermehrt ins Zentrum gerückt und habe auf das Konsumverhalten gewirkt. «Die neue Sichtweise und die Erkenntnis, dass Abfall Unmengen an Ressourcen und Energie verbraucht, ist der erste und wichtigste Schritt für eine langanhaltende Veränderung.»
Öffentliche Aktivitäten in der Region Luzern
Neben der Family Challenge mit den Familiencoachings führte der Verein ZeroWaste in den vergangenen Monaten in der Region Luzern diverse öffentliche Aktivitäten durch, an denen er das Thema «Zero Waste» aus verschiedenen Perspektiven beleuchtete und es damit auch der restlichen Bevölkerung zugänglich machte. Auf grosses Interesse stiess dabei die mittlerweile jährlich stattfindende Zero-Waste-Tour durch Luzern.
ZeroWaste Switzerland ist ein gemeinnütziger Verein, der durch seine Aktivitäten und Mitglieder in der Schweiz die Bevölkerung und Akteure aus Wirtschaft und Gemeinwesen inspiriert und unterstützt, Abfälle an der Quelle zu reduzieren. Der Gemeindeverband REAL unterstützte die Family Challenge in Kriens als Sponsoringpartner.
Weitere Informationen unter www.zerowasteswitzerland.ch