Medienmitteilung

REAL: 60 Mio. CHF für den Gewässerschutz

Die Reinigungsleistung der ARA Buholz von REAL in Emmen wird bis Ende 2025 mit neuen Verfahren verbessert. Dafür werden Investitionen in der Höhe von über 60 Mio. CHF getätigt. Für den Bau der Anlagen sind Einzonungen sowie Rodungen notwendig. Der entsprechende Teilzonenplan ist in der Vorprüfung und ein öffentliches Mitwirkungsverfahren ist geplant.

REAL betreibt in Emmen im Gebiet Buholz eine der grössten Abwasser-reinigungsanlagen (ARA) der Schweiz. Hier wird das Abwasser von heute acht Gemeinden der Stadt und Agglomeration Luzern gereinigt. Zu den Anlagen gehören auch die 35 km Hauptsammelleitungen des Verbandskanalnetzes, einige Sonderbauwerke im Netz sowie eine Schlammverbrennungsanlage. In dieser wird der Klärschlamm der gesamten Zentralschweiz verbrannt. Damit leistet REAL einen wichtigen Beitrag an den Schutz der Gewässer in dieser Region.

Elimination der Mikroverunreinigungen
Trotz der umfassenden Reinigung in der ARA Buholz, belasten Rückstände von Medikamenten und Pestiziden die Gewässer. Diese Stoffe werden bei der bisher angewendeten mechanischen/biologischen/chemischen Reinigung zu wenig eliminiert. Daher plant REAL den Einbau einer zusätzlichen vierten Reinigungsstufe, wo mittels Aktivkohle diese Spurenstoffe ab 2025 zurückgehalten werden können. Dafür sind Investitionen in der Höhe von gegen 30 Mio. CHF notwendig. 

Neubau zentrales Regenbecken
Bei starken Niederschlägen gelangen über verschiedene Entlastungen  in den Kanalisationen ungereinigte Abwässer in die Gewässer. Mit dem Neubau von zwei Regenüberlaufbecken vor der ARA kann die Häufigkeit der Entlastungen reduziert sowie die Abscheidung von Feststoffen erheblich verbessert werden. Dank geschickter Planung konnten die benötigten Beckenvolumen von ursprünglich 16‘000 m3 auf rund 6‘000 m3 reduziert werden. Der Bau der beiden Becken verursacht Kosten in der Höhe von rund 17 Mio. CHF und die Fertigstellung ist bis Ende 2024 geplant.

Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm
Ab 2026 ist die Rückgewinnung aus der Klärschlammasche der Verbrennung gemäss der neuen Verordnung über die Vermeidung und Entsorgung von Abfällen (VVEA) vorgeschrieben. Damit kann der wertvolle Rohstoff Phosphor wieder in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden. REAL hat zu diesem Zweck ein eigenes Verfahren entwickelt und patentiert. Für den  Bau dieser Anlagen beträgt das Investitionsvolumen rund 16 Mio. CHF.

Einzonung und Rodung für Neubauten 
Mit den drei erwähnten Projekten erfüllt REAL nicht nur die gesetzlichen Vorgaben sondern er leistet auch einen wichtigen Beitrag an den Gewässerschutz. Da sämtliche Flächen der ARA Buholz bebaut sind, müssen für die Vorhaben angrenzende Areale in Anspruch genommen werden. Aufgrund der hydraulischen Konstellationen ist die mögliche Lage des Regenbeckens und auch der vierten Reinigungsstufe vorgegeben. Die dafür geeigneten Flächen befinden sich rechtlich mehrheitlich im angrenzenden Waldareal. Für den Bau der Anlagen sind vorgängig eine Einzonung in eine Zone für öffentliche Zwecke, eine Rodungsbewilligung sowie Ersatzaufforstungen notwendig.

Öffentliche Mitwirkung bei Einzonung
Der Gemeinderat Emmen hat beschlossen, die Gesuche von REAL zur Einzonung und Rodung in einem Teilzonenplanverfahren zu behandeln, da diese Vorhaben für den Gewässerschutz eine hohe Bedeutung haben. Die umfangreichen Gesuchsunterlagen werden nun von den kommunalen und kantonalen Fachstellen geprüft. Parallel dazu eröffnet der Gemeinderat ein öffentliches Mitwirkungsverfahren. Alle wichtigen Informationen sind auf der Projektseite der Gemeinde Emmen unter dem Link https://mitwirken.emmen.ch/ara-buholz ab dem 18. März 2021 abrufbar. Die Umzonung muss anschliessend vom Einwohnerrat beschlossen und vom Regierungsrat genehmigt werden. Zum Ausgleich der Rodung sind umfangreiche Ersatzmassnahmen auf dem Areal sowie Wiederaufforstungen geplant.

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