Die Sammlung und vor allem die Verwertung von Textilien ist ein einträgliches Geschäft. Aus der Statistik des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit geht hervor, dass 2021 rund 67’000 Tonnen Textilien für 47 Millionen Schweizer Franken exportiert wurden.
Gemäss Bundesamt für Statistik entsorgte jede Schweizerin und jeder Schweizer im Jahr 2021 6,9 kg Textilien. Für das Verbandsgebiet von REAL, welches 22 Gemeinden mit etwas mehr als 230’000 Einwohnenden umfasst, wird entsprechend eine Sammelmenge von ungefähr 1’500 Tonnen pro Jahr abgeschätzt.
Aufgrund der Attraktivität der Textilsammlung buhlen verschiedene Unternehmen um diesen Wertstoff. Sie stellen nach eigenem Ermessen Sammelcontainer auf, leeren diese und verwerten die Textilien. Gemäss den Unternehmen verkaufen sie diese Kleider in ihren Second-Hand-Läden im In- und Ausland, produzieren Putzlappen, Wärme-isolationen für Gebäude oder verwerten die Textilien thermisch.
Stofffluss der Textilien soll transparent und nachvollziehbar sein
Gemäss diversen Gerichtsentscheiden ist es Dritten nicht erlaubt, diese Dienstleistungen ohne Genehmigung des verantwortlichen Abfallverbandes zu erbringen. Deshalb beabsichtigt der in der Region Luzern zuständige REAL in Absprache mit den Gemeinden, eine koordinierte, ökologisch sinnvolle und rechtlich korrekte Vergabe sowie Organisation der Sammlung, Beförderung, Lagerung und Verwertung von Textilien sicherzustellen.
Bei der öffentlichen Ausschreibung, welche im August publiziert wird, können alle genügend qualifizierten Interessenten ein Angebot einreichen. Zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit werden mindestens zwei Leistungserbringer berücksichtigt. Der Zuschlag wird an die beiden vorteilhaftesten Angebote vergeben. REAL legt bei der Ausschreibung auf folgende Punkte grossen Wert: Einerseits sollen die Sammlung und die Verwertung ökonomisch und ökologisch optimiert sein. Andererseits sollen die Verwertung sowie die allfällige Entsorgung der Textilien transparent und nachvollziehbar aufgezeigt werden.